Berlinale 2018: Die Preisträger im Dokumentarfilm (2)

Wir stellen zum Abschluss der Berlinale 2018 die ausgezeichneten Dokumentarfilme vor. Auch das Publikum darf bei diesem Festival Preise vergeben – und zwar für Spielfilme wie auch für dokumentarische Formen. Der Gewinner des diesjährigen »Panorama Publikums-Preises« (Panorama Dokumente 2018) ist »The Silence of Others« von Almudena Carracedo und Robert Bahar.

Berlinale 2018 · Der dokumentarische Rückblick

Berlinale 2018: Die Preisträger im Dokumentarfilm (3)

Berlinale 2018: Die Preisträger im Dokumentarfilm (2)

Berlinale 2018: Die Preisträger im Dokumentarfilm (1)


Berlinale 2018 dokumentarisch (5): 1968 und die Folgen, frühe Expeditionsfilme

Berlinale 2018 dokumentarisch (4): Geschlossene Gesellschaften, Kampf um Identität

Berlinale 2018 dokumentarisch (3): Von der Gegenwart der Vergangenheit

Berlinale 2018 dokumentarisch (2): Das Kino lügt, der Sport nicht

Berlinale 2018 dokumentarisch (1): Von Relevanz, Vielfalt, Experimenten


Der Panorama Publikums-Preis wird seit 1999 verliehen. Seit 2011 wird sowohl der beste Spielfilm als auch der beste Dokumentarfilm geehrt. Die Teilnahme ist dabei denkbar einfach: Während der Berlinale werden alle Kinobesucher aufgerufen, per Stimmkarte die Filme der Sektion Panorama zu bewerten. Insgesamt wurden in diesem Jahr über 26.000 Stimmen abgegeben und ausgewertet. In der Sektion Panoram waren bei der diesjährigen Berlinale 47 Langfilme aus 40 Ländern zu sehen, davon 20 in der Reihe Panorama Dokumente.
Der diesjährige Gewinner des Publikums-Preises »Panorama Dokumente 2018« heißt »The Silence of Others«. Die beiden Filmemacher erinnern in den 95 Minuten langen Dokumentarfilm an die Opfer der Franco-Diktatur. Über einen Zeitraum von sechs Jahren sprachen die Filmemacher mit Opfern, Angehörigen und Menschenrechtsanwälten über deren langjährigen Kampf um Schuldeingeständnisse und eine Aufhebung eines Amnestiegesetzes von 1977. Dieses hatte alle Verbrechen der Diktatur als nicht mehr straffähig gesprochen. Sie dokumentieren, wie eine Bewegung buchstäblich vom Küchentisch aus große Aufmerksamkeit gegen verdrängtes Unrecht erzeugen und einen international angelegten Prozess bewirken konnte, bei dem gegen 20 ehemalige Täter des Franco-Regimes Haftbefehle ausgestellt wurden.
Auf den zweiten Platz wählte das Publikum »Partisan« von Lutz Pehnert, Matthias Ehlert und Adama Ulrich. Die virtuelle Bronze-Medaille ging an »O processo« von Maria Augusta Ramos.