»Mammon – Per Anhalter durch das Geldsystem«

Das Geld ist einfach ein Wahnsinn! Wozu braucht man eigentlich Geld, war hat es erfunden, wer prägte die ersten Münzen und wieso kann es sich in Bauruinen in Spanien verwandeln? Der deutsche Filmemacher Philipp Enders ging 2015 in seinem Dokumentarfilm »Mammon« diesen Fragen nach, die für viele von uns fast das Leben bedeuten. Der Film ist durchaus informativ, aber auch ein bisschen gewollt lustig. Dennoch erstaunlich: Wieso hängen nur alle an den Scheinen, die mehr scheinen als sie sind? Arte zeigt den Film bis 22. Mai 2018 in der Mediathek.
»Wo ist mein Geld?« – die Frage, die sich jeder schon einmal gestellt hat, ist Ausgangspunkt für die Reise von Filmemacher Philipp Enders durch die Finanzwelt. Damit das Thema nicht allzu trocken daherkommt, ist der Film mit vielen, vielen unterhaltenden, manchmal witzigen, gelegentlich bemüht humorigen Elementen gespickt. Zum Beispiel beamt sich Enders mit einer angeblichen Smartphone-App ständig von einem Drehort zum anderen. Auch die vielen Erkläranimationen sind auf Tempo geschnitten und mit einer hecktischen Hillbilly-Melodie unterlegt. Der Zuschauer soll keine Sekunde lang den Gedanken haben, es gehe hier um die langeweiligste Sache der Welt: ums Geld.


»Mammon – Per Anhalter durch das Geldsystem« (Arte-Mediathek)

(Video laut Sender abrufbar bis 22. Mai 2018)

Denn Geld ist aufregend und langweilig zugleich. Und das kann der Film neben allen grellen Effekten letztlich gut herausarbeiten. Enders interviewt Geld-Experten wie der Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun, den Daytrader Philipp Schröder, den EZB-Direktor Benoît Coeuré, Börsenmakler Dirk Müller alias »Mister Dax«, den Wirtschaftsphilosophen Tomas Sedlacek und den Ökonomen Robert H. Frank. Nach und nach wird ein ein System von Abhängigkeiten beschrieben und der Dokumentarfilm erlaubt sich die Frage, ob es alternative Formen wie die Sozialwährung oder den Aktienmarktsozialismus gibt.
»Mammon« ist eine Produktion von augenschein Filmproduktion GmbH in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel in Zusammenarbeit mit ARTE und wurde gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW und nordmedia. Der Film lief seinerzeit beim DOK.fest, dem Internationalen Dokumentarfilmfestival München, und auf dem Sommerblut Multipolarfestival in Köln.