„Meine Wunderkammern“ – die Welt der Kindheit

Der Kinderdokumentarfilm „Meine Wunderkammern“ von Susanne Kim startet am 4. November 2021 bundesweit in den Kinos. Darin nehmen vier Kinder zwischen zwölf und 14 Jahren die Zuschauenden mit in ihre eigene Welt. Der Film läuft vorab zudem bei DOK Leipzig.

„Wenn Kindheit ein Ort ist, wo befindet er sich und wie fühlt man sich dort?“ Das ist die Frage, die sich der Kinderdokumentarfilm „Meine Wunderkammern“ unter der Regie von Susanne Kim stellt. Dafür begleitet er Wisdom, einen Jungen mit kamerunischem Erbe, Joline, ein sehr zartes Mädchen, das niemals erwachsen werden will, Elias, der auf seinem eigenen Planeten lebt, und Roya, die vor fünf Jahren aus dem Iran nach Deutschland gekommen ist.

Einblicke in Wunschwelten und Geheimnisse

„Meine Wunderkammern“ taucht ein in die geheime Fantasiewelt der Kindheit, wo unter anderem der verträumte, autistische Junge Elias mit einem Sprachroboter befreundet ist oder Kinder mit Meerschweinchen auf einen eigenen Planeten reisen können.

Elias und sein Sprachroboter in "Meine Wunderkammern"
Elias und sein Sprachroboter.
Elias mit dem Rücken zur Kamera in Kino-Doku "Meine Wunderkammern"
© 2021 eksystent Filmverleih

Doch neben der surrealen Traumwelt beschäftigt sich der Film auch mit ganz realen Schwierigkeiten des Kindseins, wie Ausgrenzung und Vorurteilen. So wurde Wisdom gemobbt, weil er dunkelhäutig ist, und Roya hätte oft gern mehr Verständnis für ihre Situation als Geflüchtete. Joline wiederum wünscht sich, dass das Leben nicht so stressig ist.

Obwohl die mitwirkenden Kinder sehr unterschiedlich sind, haben sie eines gemeinsam: Sie fallen auf, sie ecken an und fühlen sich oft nicht zugehörig. Dass ihre Einzigartigkeit nicht komisch ist, wollen sie in „Meine Wunderkammern“ zeigen.

Filmstill Kino-Doku "Meine Wunderkammern"
Kino-Dokumentarfilm "Meine Wunderkammern" Junge mit animierter Maske

„Komm in meine Welt“ …

animiertes Bild in … ist eine Textzeile aus der musikalischen Begleitung zum Film, an der die Kinder, wie auch an der Doku selbst, mitgewirkt haben. 

Das mag auch erklären, warum sich dem Zuschauenden nicht alle Szenen gleich erschließen und wieso die bunten Traumwelten, unter anderem mit plötzlich erscheinenden, blauen Krabbelkäfern, nicht immer in einen Gesamtzusammenhang gebracht werden können.

Doch vielleicht müssen sie das auch gar nicht, denn sie regen zum Nachdenken an: darüber, was Kindheit in der heutigen Zeit bedeutet – und wie ihr Mysterium in einer Umgebung, die auf Funktion ausgerichtet ist, erhalten werden kann. Darüber, wie wichtig Entschleunigung und Achtsamkeit besonders in jungen Jahren sind und dass eine Gesellschaft die Welt der Kinder nicht annihilieren sollte.

Über den Kinderdokumentarfilm „Meine Wunderkammern“

„Meine Wunderkammern“ läuft vorab beim Festival DOK Leipzig am 30. und 31. Oktober 2021. Die Doku wird darüber hinaus unterstützt von VISION KINO, einer gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung der Film- und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Diese präsentiert „Meine Wunderkammern“ im Rahmen der „Schulkinowochen“ mit pädagogischem Begleitmaterial zum Download.

Gruppe Kinder in "Meine Wunderkammern"
Kinder vor Leinwand in "Meine Wunderkammern"

“Meine Wunderkammern”

Filmplakat "Meine Wunderkammern"Land: Deutschland 2021Länge: 79 Min.Regie: Susanne KimProduktion: NEUFILMKOPRODUKTION: Expanding Focus und MDR/Kika GEFÖRDERT DURCH: Mitteldeutsche Medienförderung, Deutscher Filmförderfond, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Sächsische Landesmedienanstalt & Kulturförderung des Freistaats SachsenKinostart: 4.11.2021FSK: ohne AltersbeschränkungTrailer