Vom 03.07. bis 31.07 starten sieben Dokumentarfilme im Kino: AGENT OF HAPPINESS – UNTERWEGS IM AUFTRAG DES GLÜCKS, ECCE HOMO – DER VERLORENE CARAVAGGIO, AURA EINER LEGENDE – 125 JAHRE ERSTER FUẞBALL-CLUB NÜRNBERG, SEP RUF – ARCHITEKT DER MODERNE, DREAMING DOGS, HOLLYWOODGATE und BTS ARMY: FOREVER WE ARE YOUNG.
Regie: Arun Bhattarai, Dorottya Zurbó
Kinostart: 3.7.25
Was kann Glück sein? Wie ein Roadmovie ist der Film angelegt. Folgt der sogenannten „Glückspolitik“ Bhutans und in persona dem Bhutaner Amber Gurung auf seinen Wegen durch abgelegene Landstriche und Täler des Himalayas. Er befragt im Auftrag der buddhistischen Regierung Bhutans, zu deren politisch-gesellschaftlichen Prioritäten Naturschutz und Glück gehören, die Bevölkerung nach ihrem persönlichen Glücksempfinden. Und ermittelt so – mit all den anderen, die mit gleichem Auftrag im Land unterwegs sind – das „Bruttonationalglück“. Und ist auch auf der Suche nach dem eigenen Glück – Luftgitarre spielend und voller Sehnsucht, eine Frau zu finden, um ein gemeinsames Lebensglück zu ermöglichen. Klingt wie ein Märchen, ist aber ein Dokumentarfilm
Credits: „Agent of Happiness – Im Auftrag des Glücks“. Dokumentarfilm von Arun Bhattarai und Dorottya Zurbó. Drehbuch: Arun Bhattarai und Dorottya Zurbó. Kamera: Arun Bhattarai. Schnitt: Péter Sass. Eine Produktion von BNB Film, Catapult Film Fund und Dok.Incubator. Im Verleih bei Filmwelt Verleihagentur.
Regie: Christian Mössner, Bernd Siegler, Alexander Diezinger, Matthias Hunger, Bernhard Weise, Maximilian von Stromberg
Kinostart: 3.7.25
Am 4. Mai 1900 als 1. FC Nürnberg, Verein für Leibesübungen e.V. gegründet, legendär, bekannt – schlechthin – als „Der Club“ oder in fränkischer Mundart „Der Glubb“, steht der Verein als ein Exempel par excellence für den Fußball in Deutschland. Besser: für Fußballkultur. Also: Grandiose Erfolge und ebenso grandiose Niederlagen und Abstürze. Mithin: Eine Fußballgeschichte zwischen himmelhochjauchzend und zutodebetrübt. Dieser Film zeichnet die Geschichte des „Clubs“ nach. Mit dem Blick eines Fans, durchaus aber auch mit dem Faible für Differenzierung. Faktisches und Anekdotisches – wie es sich für einen Jubiläumsfilm gehört. Für Fans und solche, die es noch werden wollen.
Credits: „Aura einer Legende – 125 Jahre Erster Fußball-Club Nürnberg“. Dokumentarfilm von Christian Mössner, Bernd Siegler, Alexander Diezinger und Matthias Hunger. Kamera: Bernhard Weise, Christian Mössner, Maximilian von Stromberg, Melanie Kirchberger und Edi Bachmann. Eine Produktion von AURA Film.
Regie: Johann Betz
Kinostart: 10.7.25
Offenes, transparentes Bauen, elegant und lichtdurchflutet – Markenzeichen der Architekturen von Sep Ruf (1908-1982), neben Egon Eiermann der große Erneuerer deutscher Architektur nach dem Zweiten Weltkrieg. Wider die Monstrosität des nationalsozialistischen Bauens. Beispielhafte Fixpunkte seines Schaffens: Die Neue Maxburg in München, die Akademie der bildenden Künste in Nürnberg, der deutsche Pavillon für die Weltausstellung in Brüssel und der Kanzlerbungalow in Bonn. Eine Moderne, die architektonische Tradition nicht missachtete, sondern für Ruf Ausgangspunkt, um ein zeitgemäßes „geistiges Weltbild“ zu gestalten. Joannes Betz‘ Film dokumentiert, illustriert und kommentiert Rufs architektonisches Œuvre.
Credits: „Sep Ruf – Architekt der Moderne“. Dokumentarfilm von Johann Betz. Drehbuch: Johann Betz. Eine Produktion von Drei Wünsche Filmproduktion. Im Verleih bei Alpenrepublik.
Regie: Elsa Kremser, Levin Peter
Kinostart: 10.7.25
An der Peripherie von Moskau, im Schatten der Stadt. Sieben Hunde und eine Frau. Sie streunen, leben ihr eigenes Leben in den verwilderten und verwildernde Randsplittern der kalten Metropole. Ein Mysterium von Abhängigkeit und widerspenstiger Zähmung. Wohl Dokumentar-, aber auch ein Experimentalfilm, der sich einlässt auch auf die Perspektive der Tiere. Vertrauen und/oder Urangst!? Phantasmagorie und/oder Realität!? Fragilität und/oder Wirklichkeitssinn!? Kremser und Peter lassen ihren Film strudeln zwischen hinreißenden Gefühlsausbrüchen und einer zeitlosen Gewalttätigkeit.
Credits: „Dreaming Dogs“. Dokumentarfilm von Elsa Kremser und Levin Peter. Drehbuch: Elsa Kremser (Konzept) und Levin Peter (Konzept). Kamera: Yunus Roy Imer. Eine Produktion von RAUMZEITFILM Produktion in Koproduktion mit Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Im Verleih bei Real Fiction Filmverleih.
Regie: Ibrahim Nash’at
Kinostart: 24.7.25
Nach dem Abzug der US-amerikanischen und NATO-Truppen aus Afghanistan übernehmen die Taliban eine frühere Einrichtung, möglicherweise einmal ein CIA-Stützpunkt. Ibrahim Nash’at begleitet eine Gruppe der Taliban über ein Jahr, dokumentiert auch jenen Moment, als diese die Anlage einnehmen: Container, ausgestattet mit Unmengen von Waffen. Eine Signatur verrät, dass die Amerikaner den Stützpunkt als „Hollywood Gate“ bezeichneten. Für die Terrormiliz ein ungeheurer Zuwachs an militärischer Schlagkraft. Ein geschickt inszenierter und montierter Blick in die Schaltzentrale der Taliban – dabei auch die propagandistischen Strukturen des Terrors decouvrierend.
Credits: „Hollywoodgate“. Dokumentarfilm von Ibrahim Nash'at. Drehbuch: Shane Boris (Konzept), Talal Derki (Konzept) und Ibrahim Nash'at (Konzept). Kamera: Ibrahim Nash'at. Schnitt: Atanas Georgiev und Marion Tuor. Eine Produktion von Rolling Narratives in Zusammenarbeit mit Rae Film Studios, Cottage M Films und Jouzour Film. Im Verleih bei Cine Global Filmverleih.
Regie: Patty Ahn, Grace Lee
Kinostart: 30.7.25
Über Grenzen hinweg: eine weltweite Bewegung, die über Musik und Tanz zueinander findet, genrationsübergreifend und durchaus sozial aktiv. Auch wenn die Bezeichnung „Army“ zunächst auf eine falsche Spur führt. Denn die „Army“ steht für für „Adorable Representative M.C for Youth“. Nun denn! Die BTS Army will mehr sein als nur die Fangemeinde einer südkoreanische Boygroup namens BTS. Wobei dieses Kürzel im Koreanischen so etwas wie kugelsichere Pfadfinder bedeutet, im englischsprachigen Raum (oder überhaupt im internationalen Jugendslang) aber übersetzt wird mit „Beyond the scene“. Die Filmmacher begleiten die Band bei einer USA-Tournee, sprechen mit Anhängern der „Army“ und zeichnen ein vielschichtiges Bild der Community. Im Selbstverständnis: „2 Cool 4 Skool“.
Credits: „BTS Army: Forever we are young“. Dokumentarfilm von Patty Ahn und Grace Lee.
Regie: Álvaro Longoria
Kinostart: 31.7.25
In einem Haus in Madrid wird ein Gemälde entdeckt. Ist es ein für verloren gehaltenes Gemälde von Caravaggio, jenes von widersprüchlichen biografischen Legenden umwirkten italienischen Malers des Frühbarocks? Das Bild ist in der Literatur unter dem Titel „Ecce homo“ bekannt. Man weiß, dass das Bild in der Wohnung eines Madrider Ehepaars hing, die aber vom Wert ihres Wandschmucks keine Ahnung hatten. Bis es verschwand und zum „Schläfer“ wurde. Der Film dokumentiert den „ Wett’streit“ jener, die Bedeutungshoheit über das Kunstwerk erhalten wollen, und jener, für die das Gemälde nur eine gewinnträchtige Anlage darstellt. Das schließlich für 20 Millionen Euro von einem Kunsthändler, der es nur von Fotos her kannte, erworben und leihweise dem Prado überlassen wurde. Ungeklärt, ob echt oder unecht. Ecce homo – siehe, der Mensch … was über den Titel des Gemäldes und seinen biblischen Kontext hinausweist in die zeitgenössischen Kunstszene.
Credits: „Der verlorene Caravaggio“. Dokumentarfilm von Álvaro Longoria. Drehbuch: Ana Barcos Artacho und Marisa Lafuente. Eine Produktion von Morena Films, Estrategia Audiovisual, Mediacrest und Fandango Produzione. Im Verleih bei Arsenal Filmverleih.
Beiträge zu den Dokus, die in der zweiten Junihälfte im Kino angelaufen sind, finden Sie hier:
→ zu den Kinostarts vom 19. bis 26. Juni 2025