Filmszene aus "The Cave": Kriegsverletzte in einem Krankenhaus, Frau mit Kopftuch hält blutiges Kind in ihren Armen (© SWR / Danish Documentary)

„The Cave“ gewinnt zwei Emmys – das sagt Regisseur Feras Fayyad

„The Cave“ von Feras Fayyad wurde nach dem Gewinn des Deutschen Dokumentarfilmpreises im Sommer 2020 nun auch zwei Mal bei den renommierten Emmy Awards ausgezeichnet. Astrid Beyer vom Haus des Dokumentarfilms (HDF) hat mit Regisseur Feras Fayyad über seinen Film gesprochen.

„The Cave“ gewinnt bei den Emmy Awards

Mit insgesamt vier Emmy-Nominierungen war der Dokumentarfilm „The Cave“ über die Arbeit von syrischen Ärzten während des Krieges ins Rennen gegangen, zwei Preise konnte er schließlich gewinnen. Im Zentrum der SWR-Koproduktion steht die Ärztin Dr. Amani, die in einem geheimen Krankenhaus im Untergrund nicht nur unter schwierigsten Bedingungen Leben rettet, sondern auch Hoffnung schenkt. „Deine Geschichte repräsentiert mehr, als du dir vorstellen kannst“, hat Fayyad der bescheidenen jungen Frau gegenüber beteuert, die zunächst gar nicht im Mittelpunkt stehen wollte, wie er Astrid Beyer im Interview verrät.

Der bereits Oscar-nominierte Dokumentarfilm „The Cave“ konnte bei den Emmy Awards 2020 in den Kategorien „Outstanding Cinematography For A Nonfiction Program – 2020“ (beste Kamera, non-fiktional) und „Exceptional Merit In Documentary Filmmaking – 2020“ (herausragende Leistung auf dem Gebiet des Dokumentarfilms) überzeugen.

Feras Fayyad: „Ich wurde Zeuge von Kriegsverbrechen“

Im Interview mit dem Haus des Dokumentarfilms erzählt Regisseur Feras Fayyad von seiner Herangehensweise, dem Antrieb seiner Arbeit und von kommenden Projekten. Zum Emmy-prämierten Dokumentarfilm „The Cave“ erklärt er: „Ich begann diese Geschichte als Cineast, als Erzähler. Diese Motivation wurde zu einer Verantwortung, die ich als Mensch trage. Und diese Verantwortung verwandelte sich in eine moralische Pflicht, weil ich vom Filmemacher zum Zeugen von Kriegsverbrechen wurde.“

EINE KLINIK IM UNTERGRUND – THE CAVE. Buch: Alisar Hasan, Feras Fayyad. Regie: Feras Fayyad. Kamera: Muhammed Khair Al Shami, Ammar Suleiman, Mohammed Eyad. Montage: Per K. Kirkegaard, Denniz Göl Bertelsen. Ton: Peter Albrechtsen. Musik: Matthew Herbert. Produktion: Danish Documentary Production. Koproduktion: ma.ja.de Filmproduktions GmbH, Hecat Studio Paris, Madam Films; Zusammenarbeit mit National Geographic, SWR, TV 2. Filmförderung: DOHA, Sun Yat-Sen Cultural Foundation, International Media Support, The Danish Film Institute Development, Docs Up Fund, Normandie for Peace. Syrien, Dänemark, Deutschland, USA und Katar 2019 – 95 Minuten. FSK: ohne Angabe

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Elisa Reznicek
Elisa Reznicek leitet die Online-Redaktion beim Haus des Dokumentarfilms und ist für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Hauses zuständig.
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