Andres Veiel zu „Ökozid“: „Wir wollten in die Primetime“

Wir schreiben das Jahr 2034. Als Folge der Klimakrise sind zahlreiche Länder dem Untergang geweiht. Sie klagen und fordern Schadenersatz! Astrid Beyer vom Haus des Dokumentarfilms sprach mit dem Regisseur und Autor über seinen vieldiskutierten Film „Ökozid“.

„Ökozid“: Wer trägt die Verantwortung?

Die Folgen der Klimakatastrophe sind dramatisch. Dürre und Hochwasser vernichten die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Der Internationale Gerichtshof lädt ranghohe Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Industrie als Zeugen in einem beispiellosen Prozess, darunter auch die 80-jährige Angela Merkel. Geklärt werden soll die Frage, ob die deutsche Politik für ihr Versagen beim Klimaschutz zur Verantwortung gezogen und damit ein Präzedenzfall geschaffen werden kann.

Klimapolitik zur besten Sendezeit

Der Spielfilm „Ökozid“ lief am 18. November 2020 zur Primetime im Ersten und war ein wichtiger Teil der ARD-Themenwoche #wieleben nebst Themenabend „Klimakrise – Wie wollen wir leben?“. Eine mutige Entscheidung der Programmverantwortlichen, denn weder Thema noch Umsetzung sind geschmeidige Feierabendlektüre. Angedacht war die Verarbeitung des Stoffes anfangs als Dokumentarfilm, aber „uns war es wichtig, mit der Aufarbeitung der deutschen Klimaschutzpolitik nicht eine kleine Minorität um 23 Uhr zu erreichen, sondern die Fragestellungen so aufzubauen und zu verpacken, dass wir tatsächlich in der Primetime landen“, sagt Andres Veiel im Gespräch mit Astrid Beyer vom Haus des Dokumentarfilms. Der Regisseur ist bekannt für seine minutiös recherchierten Dokumentarfilme, wie „Black Box BRD“, „Die Spielwütigen“ oder „Beuys“.

Andres Veiel im Interview mit Astrid Beyer (HDF) über „Ökozid“

https://youtu.be/Q4inDZVIGIg

Filmstills aus „Ökozid“ (ARD-Themenwoche #wieleben)

Die Koproduktion von Zero One Film mit rbb, NDR und WDR für das Erste (Drehbuch: Andres Veiel, Jutta Doberstein; Regie: Andres Veiel) wartet mit hochkarätigen Schauspieler*innen, darunter Edgar Selge, Ulrich Tukur, Nina Kunzendorf, Friederike Becht und Martina Eitner-Acheampong auf.