Autor: Redaktion

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Filmemacher David Bernet (3.v.l.) nimmt den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2017 entgegen © SWR / Tom Oettle

Deutscher Dokumentarfilmpreis 2017: »Democracy«, »Raving Iran« und »Mali Blues« gewinnen

Der »Deutsche Dokumentarfilmpreis 2017« ist vergeben. Die Gewinner der vom Südwestrundfunk (SWR) und der MFG Filmförderung Baden-Württemberg vergebenen Auszeichnung stehen fest: Der Hauptpreis und damit das Preisgeld von 20.000 Euro sowie der Preis der »STZ Leserjury« mit einem Preisgeld von 4000 Euro gehen an den Autor David Bernet für seinen Dokumentarfilm »Democracy – Im Rausch der Daten«. Der Förderpreis Haus des Dokumentarfilms geht an »Raving Iran« von Susanne Regina Meures, der Preis der Norbert Daldrop Förderung für Kunst und Kultur an »Mali Blues« von Lutz Gregor. Wie der SWR betonte, war »Auch die Verzahnung des Branchentreffs Dokville mit dem Publikumsfestival  erfolgreich; es gab einen lebhaften Austausch bei den Filmvorstellungen oder in persönlichen Gesprächen.«

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TV-Tipp 29.5.: Das Niesen der Kamerafrau

Was sieht der Zuschauer und was hat die Kamerafrau/der Kameramann gesehen? Was blieb unberücksichtigt von dem Zigfachen an Bildmaterial, das beim Drehen aufgenommen wurde? Wird das »Footage«-Archivmaterial jemals mehr sein als nur Bilder, die es nie in einen Film geschafft haben? Mit diesen Fragen hat sich Kirsten Johnson, die auf eine bald drei Jahrzehnte dauernde Karriere zurückblicken kann, anscheinend seit längerer Zeit beschäftigt. Ihr Film »Cameraperson« ist verdichtete Autobiografie und zugleich eine Beleg dafür, dass da mehr ist, als der Film zeigt. Arte präsentiert diesen vielfach preisgekrönten Dokumentarfilm in der Nacht zum Dienstag in Erstausstrahlung.

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TV-Tipp 27.5.: Wo sie hingeht – und wieso

Tierdokumentationen sind und waren immer schon spannend. Grizmek in Afrika, Kieling in der Wildnis und Stern im deutschen Wald. Das sind die Klassiker von gestern und heute. Dass es auch eine Spur kleiner geht – nämlich ohne Auslandsreise, Tarnzelt und Octakopter-Aufnahmen aus der Luft -, beweist Martina Treusch in ihrer Doku »Wilde Miezen«, die Arte am Samstagabend in Erstausstrahlung zeigt. Darin geht es um die ungemein wichtige Fragen, was die Katze so macht, wenn sie rausgeht. Für Katzenbesitzer und -fans  ist dies ja eine der spannendsten Fragen des (Zusammen-)Lebens überhaupt.

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Bild einer Pinnwand

TV-Tipp 22.5.: Nichts als die Unwahrheit

Gibt es die eine Wahrheit oder gibt es derer viele? Eine Frage, die uns nicht erst seit dem Amtsantritt von Donald Trump beschäftigt. Eine heute als Lüge wahrgenommene, angebliche Erkenntnis über die Produktion von Massenvernichtungswaffen diente 2003 als Auslöser für den zweiten US-Irakkrieg, der zum Sturz von Saddam Hussein führte. Im Zentrum von Lügen und Wahrheit stand ein Geheimdienstinformant namens »Curveball«. Der heute in Deutschland lebende Iraker stand dem Filmemacher Matthias Bittner für lange Interviews zur Verfügung. Daraus entstand »Krieg der Lügen«, einer der zweifelsohne wichtigsten deutschen Dokumentarfilme der letzten Jahre. 3sat zeigt ihn am Montagabend.

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Bild eines Mannes in Uniform

TV-Tipp 19.5.: Dreiteiler “Weltenbrand” – Völkersterben aquarelliert

Als das ZDF vor fünf Jahren den Dreiteiler »Weltenbrand« das erste Mal zeigte, war das durchaus eine Sensation. Vor allem die nachträgliche Kolorierung des originalen Schwarzweiß-Materials war zu diesem Zeitpunkt noch sensationell. Zwischenzeitlich ist diese technische Veredelung auch schon fast wieder »ein alter Hut« – und auch die aufwendigen Reenactments in Geschichts-Dokus sind mittlerweile Usus. Was bleibt ist eine erhellende und unterhaltsame Geschichtsaufarbeitung, die wirklich alles tut, um für ihr Thema Interesse zu wecken. Auch in x-ten Wiederholung – heute beispielsweise bei ZDFinfo alle drei Folgen – ist dieser Dreiteiler über die beiden großen Kriege de frühen 20. Jahrhunderts sehenswert.

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TV-Tipp 17.5.: Fakes in Pillenform

»Dies ist kein Dokumentarfilm« heißt es im Nachspann des fiktionalen Fernsehfilms »Gift«. Nach 90 Minuten sollte das eigentlich selbst der unbedarfteste Fernsehzuschauer bereits bemerkt haben. Da liegen immerhin schon eine indische Hochzeit, der Fernsehtod von Heiner Lauterbach und die Intrigen von Maria Furtwängler als falschspielende Medizinethikerin zurück. Aber der eigentliche Dokumentarfilm – also die Fakten – stehen dann erst an. Ab 21:45 sendet Das Erste nach »Gift« dann »Gefährliche Medikamente – gepanscht, gestreckt, gefälscht«. Ein neues gemischtes Doppel also zur besten Sendezeit.

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Bild eines Mannes mit einer Frau im Hintergrund

TV-Tipp 15.5.: Wo Leistung noch quält

Autorin Chiara Sambuchi erforscht in ihrem Dokumentarfilm »Die Viagra-Tagebücher« das intime Leben unterschiedlicher Männer, die regelmäßig Potenzmittel einnehmen. Sie beschreibt die Hoffnungen, Erfolge, aber auch die Missverständnisse und unerreichbaren Erwartungen, die mit den Mitteln verbunden sind. Der Dokumentarfilm von 2016, den 3sat am Montagabend zeigt, kommt ohne reisserische Bilder aus. Nicht einzelne Körperteile stehen im Fokus von Kamera und Autorin, sondern die Menschen und Paare.

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