Autor: Thomas Schneider

„Ich liebe Print, ich liebe Online, ich liebe es, das Beste zwischen beiden Welten zu vereinen“, sagte Thomas Schneider über seine Arbeit. Ab 2009 war er für das HDF im Bereich Redaktion sowie PR/Marketing tätig. 2019 verstarb Schneider überraschend und viel zu früh.
Szene aus »It must schwing« © NDR / Studio Hamburg

»It must schwing«

Wie zwei Deutsche den Jazz retteten: Das Schicksalsjahr 1939 ist in vielerlei Hinsicht der Beginn eines ganz dunklen Kapitels der Weltgeschichte. Nicht so aber in New York, wo der aus Deutschland geflohene Alfred Löw in diesem Jahr seine erste Jazz-Schallplatte aufnehmen lässt und damit »Blue Note Records« gründet. Die Geschichte von Löw alias Alfred Lion, seinem Freund und Geschäftspartner Francis Wolff und dem wichtigsten Jazzlabel der Welt erzählt der Dokumentarfilmer Eric Friedler in »It must schwing«. Der absolut sehenswerte Film ist noch bis 15. Januar 2019 in der NDR-Mediathek zu sehen.

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Szene aus »Ab 18! - See you« © ZDF/Sobo Swobodnik

»Ab 18! – See you«

Abschied von den Farben, nicht von der Welt: Fast 15 Jahre ihres Lebens konnte sie sehen, dann gab der Sehnerv auf. Nun ist Mara seit acht Jahren so gut wie blind. »Ich fühle mich nicht behindert, ich führe ein völlig normales Leben«, sagt die junge Frau in Sobo Swobodniks Kurzdokumentarfilm »See you«, der für die Dokureihe »Ab 18!« entstand. Der Film ist bis zum 7. Januar 2020 in der 3sat-Mediathek zu sehen und ist nicht nur wegen seiner Protagonistin sehenswert, sondern auch wegen der experimentellen Versuche, das Sehen und Hören von Blinden erlebbar zu machen.

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#Female Pleasure: Hinschauen tut weh, aber es verändert

Es ist kein muslimisches, kein jüdisches, kein christliches, kein hinduistisches oder buddhistisches Problem, sondern eines, das sich durch viele Religionen und die Verwahrinstitutionen des Glaubens zieht: die Frau steht nicht nur unter dem Mann, sie ist die eigentliche Gefahr, die den Mann verderben und beschmutzen will. Mit dieser seit Jahrtausenden etablierten Diskriminierung des weiblichen Geschlechts beschäftigt sich »#Female Pleasure«. Regisseurin Barbara Miller stellte ihren Dokumentarfilm bei der DOK Premiere in Ludwigsburg vor. Sie fand ein Publikum, das schockiert und aufgeweckt war, berührt und motiviert. Kein Film nur für Frauen, sondern auch für Männer. Die werden nämlich nicht pauschal verurteilt.

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Bild eines Gebäudes mit dem Amazon-Schriftzug

»Der unaufhaltsame Aufstieg von Amazon«

Alexa, sag’ mir, wann Amazon die Welt beherrschen wird: Gibt es einen Mittelweg zwischen Amazon-Totalverweigerung und einer Prime-Mitgliedschaft für die ganze Familie? Der Filmemacher David Carr-Brown analysiert für seinen Dokumentarfilm »Der unaufhaltsame Aufstieg von Amazon« (bei Arte bis 17. Dezember 2018 in der Mediathek), wie der Onlinehändler zum Global Player wurde und was das für Folgen hat. Fans und Zweifler kommen zu Wort und natürlich Amazon-Boss Jeff Bezos. In der Analyse, woher alles kam, liefert der Film saubere Fakten; In der Prognose, wohin das alles führt, bleibt er vage. »Darauf habe ich leider keine Antwort«, würde Alexa sagen…

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Szene aus »Ein Hells Angel - Unter Brüdern« © Marcel Wehn / SWR

TV-Tipp 6./7.12.: Selten war einer so nah an einem Hells Angel dran

Die Hells Angels haben in der Öffentlichkeit und den Medien das Image einer kriminellen Vereinigung, die mit Gewalt, Drogenhandel und Prostitution in Verbindung gebracht wird. Umso verblüffter war Regisseur Marcel Wehn, als er während seines Studiums an der Filmakademie Baden-Württemberg in der Zeitung über ein spannendes Fotoprojekt las zur Judendeportationen in Stuttgart während der NS-Zeit las. Der Fotograf war Lutz Schellhorn. Er ist zugleich Präsident der Hells Angels in Stuttgart. Diese Ambivalenz interessierte den Regisseur. Deshalb wollte er einen Dokumentarfilm über Schellhorn drehen. Der sorgte 2015, als er in die Kinos kam, für Furore. Der Hessische Rundfunk zeigt »Ein Hells Angel – Unter Brüdern« in der Nacht zum Freitag.

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Integration geht viele Wege – und manchmal durch den Magen

Manchmal bedarf es ein wenig Abstand, um zu sehen, ob etwas ganz okay oder sogar besser als das ist. Bei der Frage, wie sich in den letzten 70 Jahren Hunderttausende von Menschen in Baden-Württemberg integriert haben, hat das Haus des Dokumentarfilms ganz genau hingesehen und daraus ein Zeitzeugen- und Dokumentationsportal erstellt, das Mut macht: »Daheim in der Fremde« heißt es und es erzählt viele »Geschichten vom Ankommen«, die belegen, dass hier Etwas besonders gut gelungen ist. Vor Jahresfrist als Web- und Multimediaprojekt gestartet, hat das Portal nun bei einer Präsentation in Stuttgart die nächste Phase erreicht. »Das Projekt geht weiter«, war die Botschaft. Nun denn: es werden neue Geschichten gesucht.

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Szene aus »Erich Mielke – Meister der Angst« © MDR / Look Film

TV-Tipp 2.12.: Kontrolle war dem Genosse Minister alles

Er war der vielleicht stärkste Mann der DDR, er kontrollierte 175.000 Stasi-Mitarbeiter und er ließ Millionen überwachen. Am Ende war er ein scheinbar haftunfähiger Greis, der für einen 60 Jahre zuvor begangenen Polizistenmord verurteilt wurde. Das Dokudrama »Erich Mielke – Meister der Angst« (am Sonntagabend im MDR) versucht, die vielen Gesichter und Facetten des »Genossen Minister« zu zeigen. Eine vielschichtige Aufarbeitung, die Mielkes Wesenszug herausstellt, der ihm den Aufstieg ermöglichte: Brutalität gepaart mit Fanatismus.

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Preisverleihung

Geschichten vom Ankommen: Auszeichnung für Webportal zur Integration

Das vom Haus des Dokumentarfilms (Stuttgart) realisierte audiovisuelle Onlineprojekt »Daheim in der Fremde« ist am Donnerstag, 22. November 2018, in Stuttgart mit dem Förderpreis beim Russlanddeutschen Kulturpreis 2018 des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. Das Webportal erzählt in filmischen Zeitzeugen-Interviews, Texten, Fotos und in moderner, digitaler Aufbereitung von der Zuwanderer-Integration früherer Generationen. Das Modul über russlanddeutsche Zuwanderer nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von der Preisjury stellvertretend für das gesamte Projekt ausgezeichnet.

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Szene aus »Mollath - Und plötzlich bist du verrückt« © Man On Mars Filmproduktion

TV-Tipp 14.11: Mollath – Und plötzlich bist du verrückt: Ein Mann zwischen Irrtum, Wahnsinn und Posse

Fast schon wieder vergessen? Von einem kurzzeitig Aufregen erregenden Justizirrtum handelt »Mollath – Und plötzlich bist du verrückt«. Darin versuchen die beiden Autorinnen Annika Blendl und Leonie Stade, den Skandal um Gustl Mollath so neutral wie möglich zu dokumentieren. Mollath war jahrelang in der Psychiatrie weggesperrt und es dauert Jahre, bis Zweifel an den Beweggründen und an dem damaligen Urteil letztlich zur Rehabilitierung des Mannes führten. Das Bayerische Fernsehen zeigt den 2015 auch im Kino eingesetzten Dokumenarfilm am Mittwochabend.

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Heimatbilder Stuttgart: Begeistertes Publikum bei der Premiere

Bis auf den letzten Platz war am Donnerstag, 25. Oktober 2018, das Stadtarchiv Stuttgart gefüllt. Premiere hatte an diesem Abend Anita Bindners neuer Kompilationsfilm »Heimatbilder Stuttgart«, der vom Haus des Dokumentarfilms in Kooperation mit dem Stadtarchiv veröffentlicht wurde. Die Gäste fanden durchweg lobende und begeisterte Worte – zeigten sich aber auch als ganz besonders an der Stuttgarter Historie Interessierte und forderten gleich eine Zugabe in Form filmischer Fortsetzungen. »Am besten ein Film über jeden Stadtteil«, wünschte sich ein Gast. Erst einmal aber gilt: »Heimatbilder Stuttgart« ist sofort zu erwerben und bietet auf der DVD noch viele Extras.

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