Kategorie: Dokfilminfo – Mediatheken

Bild eines Mannes mit einer Taschenlampe und Mantel mit Hut

»Das Wunder von Leningrad«

Das Warten auf den Tod und ein Wunder im Konzerthaus: Wieso ausgerechnet die Aufführung der 7. Symphonie von Dimitri Schostakowitsch zum Wendepunkt im Vernichtungskrieg der deutschen Wehrmacht gegen Russland wurde, erzählt das Doku-Drama »Das Wunder von Leningrad« mit großen Bildern und nach authentischen Quellen. Der rbb zeigt dieses Dokudrama aus der gebrueder beetz filmproduktion bis 3. Februar 2019 in seiner Mediathek. Es ist ein gelungenes Großprojekt mit historischem Wissen und emotionalem Tiefgang.

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Szene aus »Wo Träume wahr werden - 100 Jahre Bavaria Film« © BR/Katarina Schicking

»Wo Träume wahr werden – 100 Jahre Bavaria Film«

100 Jahre (fast) ohne Pleiten, Pech und Pannen: An einer Stelle wird die Bavaria die »europäische Filiale von Hollywood« genannt und das hört man in München, wo es die Bavaria-Filmstudios unter verschiedenen Dachgesellschaften nun zum hundertsten Geburtstag geschafft haben, natürlich gerne. In der auf Tempo geschnittenen Dokumentation »Wo Träume wahr werden – 100 Jahre Bavaria Film« (bis 7. Februar 2019 in der BR-Mediathek) geht es im Sauseschritt durch deutsche/bayerische Filmgeschichte. Die findet fast Flop-frei statt. Nur wenn es um »den Film« geht, gelangt da ein bisschen Essig in den Geburtstagssekt.

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Szene aus »Eva Braun - Braut des Bösen« © SpiegelTV, ZDF

[nicht aktuell] »Eva Braun – Die Braut des Bösen«

Diverse Zeitgenossen haben sie so beschrieben: Das brave, kleine Fräulein Eva. Ein Mädchen in München für die Liebe. Von eher plumper Gestalt. Blond und dümmlich. Eher Hausfrau als First Lady. Aber auch: die Braut des Bösen, das Anhängsel des Führers. Welche Rolle spielte Eva Braun, die heimliche Geliebte von Adolf Hitler, wirklich? Der erfahrene Dokumentarfilmer Michael Kloft hat aus vielen Originalquellen – darunter Aufnahmen, die Eva Braun selbst gefilmt und fotografiert hat – die zweiteilige Dokumentation »Eva Braun – Die Braut des Bösen« montiert. Der durch zusätzliche, erhellende Interviews abgerundete Film macht deutlich: die Braun war kein junges Dummchen, sie genoss ihre exklusive Rolle, aber sie litt auch darunter und hatte schon vor ihrem Freitod an der Seite Hitlers versucht, sich das Leben zu nehmen. Außerdem hätte aus ihr eine richtig gute Fotografin werden können. Die beiden Filme sind bis 13. Februar 2019 in der ZDFinfo-Mediathek abrufbar.

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Szene aus »Parchim International« © Neue Visionen

»Parchim International«

Ein Luftschloss soll den Aufschwung bringen: In ihrem Dokumentarfilm »Parchim International« forschen Stefan Eberlein und Manuel Fenn einem Flughafenprojekt hinterher, das Mecklenburg-Vorpommern zum Dreh- und Angelpunkt des internationalen Flugverkehrs machen soll. Im Zentrum steht ein chinesischer Investor, der, das zeigt der Film auch, in seiner Heimat zum Erfolg getrieben wird. Der Film war 2017 für den Deutschen Dokumentarfilmpreis nominiert und ist bis 19. Januar 2019 in der Mediathek des MDR zu sehen.

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Szene aus »Kubrick, Nixon und der Mann im Mond« © Arte France

»Kubrick, Nixon und der Mann im Mond«

Wenn aus Blödsinn Wahrheit fabriziert wird: Mit »Kubrick, Nixon und der Mann im Mond« (im Original noch präziser »Opération lune«) hat es der Filmemacher William Karel im Jahre 2002 geschafft, lange vor dem heutigen Fake-Präsidenten im Weißen Haus eine grandios gefakte »Mockumentary« über die angeblich im Studio gedrehte Mondlandung von Apollo 11 zu fabrizieren. Der Dokumentarfilm – basierend auf falschen Interviews und dem Zusammenhang entrissenes Archivmaterial – ist schon x-mal bei Arte gelaufen. Und jedes Mal warnt der Sender, dass alles nur ein Spaß ist. Aber was für ein herrlicher! Bis 10. Februar 2019 in der Arte-Mediathek abrufbar.

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Szene aus »Eat that Question - Frank Zappa in his own words« @ SWR/UFA fiction

»Eat that Question – Frank Zappa in his own words«

Man hätte ihm nur zuhören müssen in den Hunderten von Songs und den zahllosen Interviews, in denen der amerikanische Musiker Frank Zappa alles sagte, was ihn, seine Kunst und das Verständnis von einem Leben für die Musik ausmachte. Mehr als 20 Jahre nach dem Tod des Musikers hat der deutsche Filmemacher Thorsten Schütte mit »Eat that Question – Frank Zappa in his own words« (beim SWR noch bis 16. Januar 2019 in der Mediathek abrufbar) den ultimativen Film zur Neu- und Wiederentdeckung dieses Genies erstellt. In 90 Minuten kommt fast ausschließlich einer zu Wort: Zappa wie er singt, wie er lamentiert, wie er sich erklärt, verteidigt. Ein als Freak Abgestempelter, der dabei eines immer war: ernsthaft, offen und authentisch.

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Szene aus »Happy« © Corso Film

»Happy – Mein Vater, die Thaifrau und ich«

Lachen hilft, das Leben zu nehmen, wie es ist: Carolin Genreiths Dokumentarfilm »Happy« ist der Beweis, dass es durchaus humorvolle Dokumentarfilme geben kann. Es geht um den Vater der Filmemacherin, der in Thailand eine neue Liebe gefunden hat. Seine Tochter ist davon nicht begeistert und hinterfragt seine Pläne und sein egoistisches Verhalten in der Vergangenheit. Die Dialoge haben Witz durch die Klischees, gegen die ihr Vater permanent anrennen muss. Schließlich ist er mit Tukta in Thailand seit drei Jahren liiert und die Hochzeit steht an. Der WDR zeigt den unter anderem vom Filmkritikerverband bei der Berlinale 2018 ausgezeichneten Dokumentarfilm noch bis 16. Januar 2019 in Sender-Mediathek.

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Szene aus »Kulenkampffs Schuhe« © rbb/SWR/HR · Kurt Bethke

»Kulenkampffs Schuhe«

Als das Vergessen zur großen Show wurde: Der viel zu frühe Tod ihres Vaters war der Ausgangspunkt für Filmemacherin Regina Schilling zu ihrem grandiosen Dokumentarfilm »Kullenkampfs Schuhe«. Auf vielfach verschlungenem Weg findet sie Zugang zu Helden und Vorbildern, erzählt von Kriegsschuld und vom großen Vergessen, vergleicht Quizshows und Burn-outs und bewahrt dabei einen stets subjektiven Blick. Der rbb zeigt den Film, der mit Sicherheit einer der wichtigsten Dokumentarfilme der letzten Jahre ist, noch bis zum 15. Januar 2019 in der Mediathek des Senders.

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Szene aus »It must schwing« © NDR / Studio Hamburg

»It must schwing«

Wie zwei Deutsche den Jazz retteten: Das Schicksalsjahr 1939 ist in vielerlei Hinsicht der Beginn eines ganz dunklen Kapitels der Weltgeschichte. Nicht so aber in New York, wo der aus Deutschland geflohene Alfred Löw in diesem Jahr seine erste Jazz-Schallplatte aufnehmen lässt und damit »Blue Note Records« gründet. Die Geschichte von Löw alias Alfred Lion, seinem Freund und Geschäftspartner Francis Wolff und dem wichtigsten Jazzlabel der Welt erzählt der Dokumentarfilmer Eric Friedler in »It must schwing«. Der absolut sehenswerte Film ist noch bis 15. Januar 2019 in der NDR-Mediathek zu sehen.

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Szene aus »Ab 18! - See you« © ZDF/Sobo Swobodnik

»Ab 18! – See you«

Abschied von den Farben, nicht von der Welt: Fast 15 Jahre ihres Lebens konnte sie sehen, dann gab der Sehnerv auf. Nun ist Mara seit acht Jahren so gut wie blind. »Ich fühle mich nicht behindert, ich führe ein völlig normales Leben«, sagt die junge Frau in Sobo Swobodniks Kurzdokumentarfilm »See you«, der für die Dokureihe »Ab 18!« entstand. Der Film ist bis zum 7. Januar 2020 in der 3sat-Mediathek zu sehen und ist nicht nur wegen seiner Protagonistin sehenswert, sondern auch wegen der experimentellen Versuche, das Sehen und Hören von Blinden erlebbar zu machen.

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